
Herzkohärenz ist ein wichtiger Faktor für Gesundheit !!
Die Wissenschaft dahinter: Körper und Gehirn im Rhythmus
Die aktuelle Übersichtsarbeit von Criscuolo et al. (2025) mit dem Titel „A body-brain (dis)equilibrium regulating transitions from health to pathology“ bringt es auf den Punkt: Gesundheit ist ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Körperrhythmen und Gehirnprozessen. Wenn dieses Gleichgewicht verloren geht – sei es durch Stress, Traumata, ungesunden Lebensstil oder chronische Anspannung –, drohen nicht nur mentale, sondern auch körperliche Erkrankungen.
Die Autoren identifizieren das, was das HeartMath Institut seit Jahrzehnten praktiziert: Die Rückkopplung zwischen Herz, Gehirn und Körper ist entscheidend für Gesundheit, Emotionen und Leistungsfähigkeit.
Herzkohärenz: Wissenschaftlich bestätigt
In der Studie wird detailliert erklärt, wie Herzrhythmusmuster mit neuronaler Verarbeitung, Wahrnehmung und Verhalten gekoppelt sind. Besonders auffällig ist der Abschnitt zur „Herz-Gehirn-Kopplung“:
Das Herz gibt über jede Systole (Kontraktion) elektrische Signale ans Gehirn.Diese Signale beeinflussen in Echtzeit unsere Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und emotionales Erleben. Menschen nehmen Reize anders wahr – je nachdem, in welcher Herzphase sie sich befinden.
Man spricht hierbei von „Herzkohärenz“: einem Zustand, in dem sich Herzrhythmus, Atmung und Gehirnaktivität synchronisieren. Die moderne Forschung bestätigt: Dieser kohärente Zustand verbessert kognitive Funktionen, reguliert Emotionen und stärkt das Immunsystem.
HRV-Biofeedback: Das Werkzeug für das Gleichgewicht
Herzratenvariabilität (HRV) ist der Index für die Flexibilität des autonomen Nervensystems. Die Studie zeigt deutlich:
Eine hohe HRV steht für gute Anpassungsfähigkeit, Resilienz und emotionale Selbstregulation.Eine niedrige HRV ist typisch für chronischen Stress, Depression, Angst oder Burnout.
Durch Biofeedback-Training lernen Menschen, ihre HRV zu verbessern – und damit das Gleichgewicht zwischen Sympathikus (Aktivierung) und Parasympathikus (Entspannung) wiederherzustellen.
Die Studie verweist hier auf das Prinzip der Interozeption – also die Fähigkeit, eigene Körperzustände wahrzunehmen und zu regulieren. Diese Fähigkeit ist bei psychischen Erkrankungen oft gestört. HRV-Biofeedback kann sie trainieren und wiederherstellen.
Atmung, Emotionen und Körperbewusstsein: Alles ist verbunden
Ein weiteres zentrales Thema der Studie ist die
Atem-Gehirn-Kopplung. Der Atem wirkt wie ein Taktgeber für das Gehirn:
Die Einatmung verbessert Reizverarbeitung und Aufmerksamkeit.Die Ausatmung unterstützt emotionale Regulation und Beruhigung.
Genau hier setzt die kohärente Atmung an: Etwa 5 bis 6 Atemzüge pro Minute fördern optimale HRV-Muster und bringen das System in Kohärenz.
Die Autoren fordern einen Paradigmenwechsel: Weg von rein hirnzentrierten Modellen hin zu einem „Body-Brain Dynamic System“, das rhythmisch, ökologisch valide und individuell abgestimmt ist.
Carsten Hoffmann
Gestalt-,Emotions- und Mentalcoach für Gesundheit und gesunde Lebensführung
Düsterstr. 3a
0178 5154304
44797 Bochum
Info@carsten-hoffmann-coach.de
Salutogenese und Resilienz